Zum vierten Mal fand das House of Retail unter dem Dach von First Impression statt. Das Event zur Zukunft des stationären Handels. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie sieht das Geschäft von morgen aus?

Das Geschäft als Seele der Gesellschaft

Futurologin Kate Ancketill eröffnete mit einem Blick ins Jahr 2030.
Dann wird KI kein Werkzeug mehr sein, sondern ein persönlicher Assistent. Sie verwaltet Kalender, liest über intelligente Brillen mit und kauft selbstständig ein.

Je mehr wir an Technologie abgeben, desto mehr wächst unser Bedürfnis nach echten Erlebnissen.
Der physische Store bleibt bestehen, aber mit verändertem Zweck. Weniger Standorte, andere Funktion.

Der Store der Zukunft, sagt Kate, nährt die menschliche Seele. Er wird zum Ort des Austauschs, des Lernens, der Entspannung und des Staunens.
Technologie verstärkt das Erlebnis, ersetzt es aber nicht.

Wie sie es ausdrückt:

„Das einzigartige Verkaufsargument des stationären Handels ist das Erlebnis, das online nicht möglich ist. Und genau das ist seinen Preis wert.“

Technologie und Emotion im Gleichklang

Couro Seck, Head of Concept & Training bei Rituals, brachte Kates Theorie auf den Boden.
Sie zeigte, wie bei Rituals Technologie und Emotion eine Einheit bilden.

Ein prägnantes Beispiel ist die Mind Oasis, das neueste Wellbeing-Konzept von Rituals.
Ein Raum, in dem Besucher dem Alltag entfliehen, mit sanftem Licht, beruhigendem Klang und geführter Meditation.
Rituals überträgt dieses Konzept inzwischen auch auf Büros, Hotels und sogar in private Räume.

So erfüllt die Marke ihr zentrales Versprechen: einen Moment nur für sich, überall dort, wo Menschen innehalten wollen.

Hört auf, Produkte zu verkaufen

Howard Saunders schloss den Tag mit Wucht und Haltung.
In seiner Präsentation „When Bots Rule the World“ warnt er davor, Technologie zu fürchten. Man muss ihr aber auch nicht alles überlassen.
Denn Bequemlichkeit allein reicht nicht aus, um Menschen zu bewegen.

Seine Botschaft:
Hört auf, in Produkten zu denken.

Retail geht nicht mehr ums Verkaufen. Sondern ums Erleben.

Howard zeigte, wie Marken wie Gucci und Restoration Hardware (RH) diese Wandlung bereits vollziehen.
Gucci schafft temporäre Markenerlebnisse rund um den Globus. RH kombiniert Einzelhandel mit Fine Dining und Gastfreundschaft.
Auch Lush oder The Outernet in London zeigen, dass Erlebnis zum Standard wird. Retail als Bühne. Mit Emotion und Story.

Gleichzeitig wächst die Spannung zwischen Mensch und Maschine. Roboter übernehmen Aufgaben. Und dadurch gewinnt echte Verbindung an Wert.

Howard bringt es auf den Punkt:

„Künstliche Intelligenz macht authentische menschliche Verbindung zur wertvollsten Währung der Welt.“

Retail im Playlist-Modus

Vor den Keynotes präsentierten Daan Berends und Collin van den Bos von First Impression ihre kreative Vision.

In „Retail im Playlist-Modus“ spricht Daan über die neue Denkweise der Konsumentinnen.
Wir überspringen, mixen, kuratieren Erlebnisse wie Musik auf Spotify.

Retail ist im selben Wandel. Früher gab es ein statisches Konzept. Jetzt zählt Beweglichkeit.

Marken müssen in der Lage sein, zwischen Stimmungen, Jahreszeiten und Emotionen zu wechseln.
Wie ein DJ, der den nächsten Track spürt.

Daan fasst es so:

„Architektinnen des Raums. DJs der Emotion.“

Sie zeigt, wie First Impression dieses Prinzip umsetzt. Mit dynamischen Raumkonzepten, hybriden Designs und lebendigen Medienumgebungen. Räume, die sich mit der Stimmung verändern.

Collins Vortrag „Beyond the Screen“ baute darauf auf.
Es ging um den Wandel vom Storytelling zum Storyreacting.
Technologie ermöglicht heute, dass Inhalte auf Verhalten, Emotionen und Kontext reagieren.

Nicht der Bildschirm steht im Mittelpunkt, sondern das, was er auslöst.

Collins Fazit:

„Wir liefern keine Bilder. Wir schaffen Erlebnisse.“

Retail wird wieder menschlich

House of Retail 2025 zeigte deutlich: Technologie verändert alles, aber Erlebnisse bleiben unersetzlich.

Die Stores der Zukunft werden weniger, aber bedeutsamer.
Sie geben Marken Sinn. Und Menschen einen Grund, zusammenzukommen.

Nicht das Tool bleibt in Erinnerung. Auch nicht die Daten.
Es bleibt das Gefühl. Das Erlebnis.

Du willst die Atmosphäre von House of Retail 2025 (noch einmal) spüren?
Hier findest du das Aftermovie.