Nachhaltigkeit verbindet – besonders im B Corp-Monat! Ein perfekter Moment, um mit unserem Partner Vogel’s ins Gespräch zu kommen, einem Anbieter von AV-Montagelösungen und – wie First Impression – einer stolzen B Corp. CEO Gerdi Vogels und Lotte van de Mortel, Legal Counsel bei Vogel’s, teilen ihren Weg zur B Corp-Zertifizierung, die Herausforderungen, denen sie begegnet sind, und die Erkenntnisse, die sie gewonnen haben.
Ein Nachhaltigkeitssamen, der zu einer Mission wurde
Nachhaltigkeit spielte bei Vogel’s schon immer eine Rolle, aber der eigentliche Durchbruch kam mit ihrer Teilnahme an der Impact Nation Challenge von ABN AMRO. Dieses Programm fordert Unternehmen heraus, innerhalb von 100 Tagen ein konkretes Nachhaltigkeitsprojekt zu entwickeln.
„Wir entschieden uns damals, ein Kunststoffbauteil einer unserer beliebten TV-Halterungen durch eine biologisch abbaubare Alternative zu ersetzen“, erzählt Gerdi. „Das schien eine relativ kleine Veränderung zu sein, aber sie setzte eine enorme Bewegung innerhalb unseres Unternehmens in Gang.“
Schnell wurde klar, dass Nachhaltigkeit nicht einfach bedeutet, ein einziges Produkt anzupassen. Lotte ergänzt: „Jede Abteilung war beteiligt – von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb und Einkauf. Plötzlich wurde Nachhaltigkeit zu einer gemeinsamen Verantwortung und nicht nur zu einem Projekt einiger weniger Enthusiasten.“
Die ersten Schritte in Richtung B Corp: Messen bedeutet Wissen
Die intrinsische Motivation von Vogel’s, nachhaltiger zu wirtschaften, ist klar erkennbar. Doch eine B Corp-Zertifizierung erfordert mehr als nur gute Absichten.
„Wir mussten tief in unsere Lieferkette eintauchen“, erklärt Lotte. „Wie nachhaltig sind unsere Lieferanten? Wie transparent sind ihre Produktionsmethoden? Wie messen wir eigentlich unsere eigene Wirkung?“
Eine der größten Herausforderungen war die Datenerhebung. Vogel’s nutzte die Plattformen Amfori und Ecovadis, um ein besseres Verständnis für die Nachhaltigkeit ihrer Partner zu bekommen.
„Dabei entdeckt man, dass manche Maßnahmen zwar gut klingen, aber nicht unbedingt die beste Wirkung haben“, sagt Gerdi. „Zum Beispiel überlegten wir, unsere Vollfarbverpackungen durch Kartonverpackungen mit ein oder zwei Farben zu ersetzen. Doch als wir die CO₂-Auswirkungen analysierten, stellten wir fest, dass die Einsparung minimal gewesen wäre, während unsere Produkte in den Geschäften weniger auffällig waren. Das war eine wertvolle Lektion: Nachhaltigkeit ist nicht schwarz-weiß, und manchmal ist die naheliegendste Lösung nicht die beste.“
Von der Ambition zur Strategie
Ein wichtiger Schritt in Richtung B Corp-Zertifizierung war die Formalisierung der Nachhaltigkeitsprozesse.
„Wir haben bereits viele Dinge richtig gemacht“, sagt Gerdi. „Aber vieles davon war nie offiziell dokumentiert. Durch die Dokumentation konnten wir nicht nur die B Corp-Anforderungen erfüllen, sondern auch unsere eigene Strategie besser strukturieren.“
Auch in der Zusammenarbeit mit Lieferanten änderte sich viel. Nachhaltigkeit endete nicht mehr an den eigenen Werkstoren, sondern wurde zu einer gemeinsamen Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette.
Zudem wurde Vogel’s sich der Bedeutung gezielter Entscheidungen bewusster.
Lotte ergänzt: „Eine Maßnahme kann theoretisch sinnvoll erscheinen, aber ohne eine gründliche Analyse ist es schwer zu bestimmen, ob sie tatsächlich den gewünschten Effekt hat. Diese Erkenntnisse halfen Vogel’s, Nachhaltigkeit nicht nur als Ambition, sondern als strukturierten und strategischen Prozess zu betrachten.“
Eine einheitliche Bewertung von Nachhaltigkeit
Im Gegensatz zu kommerziellen Gütesiegeln ist B Corp kein Marketinginstrument, sondern eine tiefgehende Bewertung der gesamten Unternehmenswirkung. So können Unternehmen ihre Lieferanten und Partner fair und einheitlich bewerten, ohne auf unzuverlässige oder isolierte Nachhaltigkeitsversprechen angewiesen zu sein.
„Wenn man mit einem einheitlichen Standard wie B Corp arbeitet, kann man Lieferanten und Partner ehrlich und konsistent bewerten. So verhindert man, dass Nachhaltigkeit nur aus vagen Versprechen besteht oder unklare Daten verglichen werden. Anstatt einfach CO₂-Zahlen nebeneinanderzustellen – bei denen man manchmal nicht einmal weiß, ob sie korrekt sind – erhält man mit einer unabhängigen Zertifizierung ein vollständiges und zuverlässiges Bild davon, wie nachhaltig ein Unternehmen wirklich ist. Das hilft nicht nur bei besseren Entscheidungen, sondern sorgt auch für einen transparenteren und faireren Markt“, sagt Gerdi.
Was hat B Corp Vogel’s gebracht?
B Corp zu werden ist ein intensiver Prozess, aber was hat es gebracht?
„Zunächst einmal eine enorme Stolz innerhalb unseres Teams“, sagt Gerdi. „Jeder fühlt sich nun noch stärker mit unserer nachhaltigen Mission verbunden.“ Aber das Zertifikat brachte auch neue geschäftliche Möglichkeiten. „Wir sind jetzt Teil eines internationalen Netzwerks von Unternehmen, die Nachhaltigkeit ernst nehmen“, erklärt Lotte. „Bei B Corp-Veranstaltungen treffen wir Unternehmer aus völlig unterschiedlichen Branchen – von der Lebensmittelindustrie bis hin zur Beratung. Wir lernen enorm viel voneinander und entdecken gemeinsam neue Wege, um nachhaltiger zu arbeiten.“
Gerdi ergänzt: „Oft denkt man, dass man alles selbst herausfinden muss, aber wir haben festgestellt, dass viele Unternehmen mit denselben Herausforderungen kämpfen. Durch den Austausch von Wissen findet man viel schneller Lösungen.“

Die Zukunft: Next-Level-Nachhaltigkeit
Mit dem Wissen, das Vogel’s während des B Corp-Prozesses gesammelt hat, gehen sie nun entscheidende Schritte in Richtung Zukunft. Die Erkenntnisse über Materialien, Produktionsprozesse und Transport fließen immer bewusster in neue Produktentwicklungen ein. Gerdi erklärt: „Wir betrachten nicht nur, wie ein Produkt hergestellt wird, sondern auch seinen gesamten Lebenszyklus: Was passiert mit einem Produkt nach seiner Nutzung? Können Materialien wiederverwendet werden? Wie minimiert man Abfall? Diese Fragen sind zu einem zentralen Bestandteil unserer Strategie geworden.“
Für Vogel’s ist die B Corp-Zertifizierung kein Endpunkt, sondern ein Ausgangspunkt. Transparenz spielt eine immer größere Rolle. Vogel’s hat Ecosheets entwickelt, mit denen Kunden auf einen Blick die Umweltauswirkungen eines Produkts sehen können.
„Unsere Ecosheets geben Einblick in das Global Warming Potential (GWP) eines Produkts“, erklärt Gerdi. „So sieht man zum Beispiel, dass unsere schwenkbare TVM 3645 TV-Halterung ein GWP von 18,144 kg CO₂-Äquivalent hat – das entspricht einer Autofahrt von 55 km. Solche konkreten Daten helfen sowohl unseren Kunden als auch uns selbst, bewusste Entscheidungen zu treffen.“
Was kannst du daraus lernen?
„Nachhaltigkeit kann manchmal wie eine riesige Herausforderung erscheinen, aber man muss nicht alles auf einmal perfekt machen“, sagt Gerdi. „Fang klein an, messe deine Auswirkungen und verfeinere deine Strategie Schritt für Schritt.“
Lotte nickt: „Das Wichtigste ist, dass man ständig dazulernt und sich verbessert. Vogel’s zeigt, dass Nachhaltigkeit kein Modewort, sondern eine strategische Entscheidung ist. Vielleicht bist du ja der Nächste, der B Corp wird!“