Zum dritten Mal in Folge versammelte House of Retail führende Stimmen aus dem Handel, um über die Zukunft physischer Stores zu sprechen. Gastgeber war First Impression. Im Mittelpunkt: schnelle Veränderung und echte Verbindung. Denn die Customer Journey ist längst nicht mehr nur omnichannel – sie ist omni-experience. Die Speaker waren sich einig: Es geht nicht mehr um Räume und Flächen. Es geht um Menschen und Erlebnisse. Das sind die drei Erkenntnisse, die in Erinnerung bleiben.
Retail dreht sich nicht um Immobilien. Sondern um Erlebnisse.
Keynote-Speaker Ibrahim Ibrahim brachte es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war.“ Er forderte, Retail als Medienplattform und sozialen Treffpunkt zu denken. Nicht länger statisch, sondern beweglich, relevant und verbunden mit Kultur und Community.
Stores sollten nicht einfach nur Orte sein, an denen man Dinge kauft. Sie sollten Emotionen auslösen. Die stärksten Marken verkaufen nicht nur – sie erschaffen Momente, bauen Fan-Communities auf und setzen auf Co-Creation.

Sein Appell: Strategien neu denken – basierend auf vier Prinzipien der Zukunftsfähigkeit:
Fast – nahtlos, automatisiert, sofort
Slow – immersiv, sinnlich, inszeniert
Local – nachhaltig, authentisch, einzigartig
Belong – gemeinschaftlich und wertebasiert
Retail muss sich bewegen, flexibel bleiben und Wandel willkommen heißen. Oder wie Ibrahim sagte: „Das Internet wird den stationären Handel nicht töten. Es wird ihn befreien.“
Von Digital Signage bis Storytelling: Erlebnisse verlängern die Verweildauer
Koen Wouters sprach über die Kraft von Markeninszenierung. Für ihn liegt der Schlüssel in der Kombination von Details, LED, Retail Media, persönlicher Ansprache und Storytelling – immer mit Blick auf eine schnelle Zukunft.
Das oberste Ziel: Verweildauer steigern. Denn wer länger bleibt, erlebt mehr. Dafür braucht es einen fließenden Übergang zwischen Hospitality, Entertainment und Shopping. Ein Ort, an dem Technologie unterstützt, nicht ablenkt.
Das Ergebnis? Ein Store, der sich vom ersten bis zum letzten Moment wie Marke anfühlt.

Starke Teams schaffen starke Erlebnisse
Kayleigh Fazan brachte die menschliche Perspektive ein. Innovation findet statt – ob man will oder nicht. Aber selbst die beste Technologie bringt nichts, wenn das Team nicht mitzieht.
Zu oft entstehen große Pläne am Hauptsitz – ohne das Store-Team rechtzeitig einzubeziehen. Genau dort, sagt Kayleigh, liegt das Problem. Mitarbeitende müssen Teil der Mission sein. Nur wer das „Warum“ versteht, kann Kundenerlebnisse von innen heraus aktivieren.
Ihr Fazit: „Erfolg im Handel entsteht durch vollständige Teams, die als Servicepartner gemeinsam Herausforderungen meistern.“

Fazit: Die Zukunft des Handels ist schnell, fließend und phygital
House of Retail 2024 hat es deutlich gemacht: Es geht längst nicht mehr nur ums Verkaufen. Es geht darum, eine Welt zu erschaffen, in die Kund*innen eintauchen wollen. Ob durch immersive Inhalte, smarte Technologien oder starke Teams – die besten Erlebnisse sind die, die sich echt, verbunden und menschlich anfühlen.